Die Rimineser Schule des Trecento

Zu Beginn des 14. Jhdt. hielt sich Giotto in Rimini auf, bevor er nach Padua weiterreiste, wo er die Kapelle degli Scrovegni ausmalte.
Während seines Aufenthaltes in Rimini malte er einige Fresken, die leider verloren gingen, und ein Kruzifix, das heute in der Kirche "Malatestatempel" zu sehen ist.

 

Seine Anwesenheit hatte großen Einfluß auf die Maler hier vor Ort, einen Einfluß, der bis Mitte des Jahrhunderts anhielt: Daher heißt diese Periode auch die Rimineser Schule.
Die Hauptrepräsentanten sind Giovanni und Pietro da Rimini.
Das Kruzifix von Giovanni da Rimini in der Kirche San Francesco di Mercatello sul Maturo (Provinz Pesaro-Urbino) ist eindeutig von Giotto inspiriert. Da das Jahr 1309 als Entstehungsjahr gesichert ist, ist auch anzunehmen, dass der Aufenthalt Giottos nicht später als in diesem Jahr stattgefunden haben kann.

 

Die von Giotto eingeführten Neuerungen fanden sofort ein Echo bei den Künstlern der Romagna. Auch Ottaviano da Faenza und Guglielmo da Forlì waren unter den Nachfolgern Giottos. 

Im Louvre in Paris findet sich heute ein Altarbild der Abnahme vom Kreuz (1320-1325) von Pietro da Rimini.
Von ihm stammen auch die Neufassungen der Fresken der Kreuzigung und der Apostel (um 1330) in der Kirche San Pietro in Sylvis in Bagnacavallo (Provinz Ravenna).
Andere Meister waren Neri da Rimini, Giuliano da Rimini und Giovanni Baronzio, die den Stil Giottos mit lokalen und Bologneser Einflüssen verbanden.

 

Diese Schule brache hervorragende Meisterwerke auch im Bereich der Miniaturmalerei hervor.
Nach 1350 gibt es allerdings keine Zeugnisse von nennenswerten Kunstwerken mehr.

Beispiele des Trecento in der Provinz Rimini:

  • Tempio Malatestiano, Dom von Rimini. Kruzifix von Giotto
  • Kirche San Lorenzo, Talamello. Kruzifix von Giovanni da Rimini
  • Franziskanerkloster, Villa Verucchio. Fresko der Kreuzigung (unbekannter Meister)
  • Stiftskirche, Santarcangelo di Romagna. Kreuzigung, auf Holz gemalt (vermutlich von Pietro da Rimini)
  • Stiftskirche, Verucchio. Kreuzigungsszene auf Holzplanken gemalt, im Presbyterium (unbekannter Rimineser Meisteraus der ersten Hälfte des Trecento, genannt der „Maestro di Verucchio“)