Der Charme des antiken Roms auf der Via Flaminia von Rimini nach Riccione

Es gibt viele Möglichkeiten, die antike Geschichte der Riviera von Rimini kennenzulernen.

Ihre römischen Ursprünge sind in vielen Städten noch immer sichtbar und eine neue Möglichkeit, sie kennenzulernen ist der Besuch im Besucherzentrum Rimini, ein „Vergrößerungsglas“ für die kulturellen Schönheiten der Region und eine erste Einführung in die vielen kulturellen Routen und Möglichkeiten, die Rimini bietet.

 

Es handelt sich um einen multimedialen und interaktiven Rundgang, eine Touch Wall auf der die ideale Rekonstruktion von Ariminum in der Kaiserzeit sowie die Sehenswürdigkeiten der Stadt dargestellt sind: die Domus, die Hauptstraßen, die Monumente, Routen und Rundgänge, die es durch ausführliche Texte, Bilder und Spiele zu entdecken gilt.

Es ist möglich, eigene persönliche Wunschlisten mit den ausgewählten Routen zu erstellen und die entsprechende PDF-Datei an das eigene Mobilgerät zu senden und direkt im Besucherzentrum die Reiseroute Ihrer Wahl zu erstellen, sodass sie zu einem individuellen Reiseführer für das römische Rimini wird.

 

Nach dem Verlassen des Besucherzentrums ist der erste obligatorische Halt der Augustusbogen, das Monument, das für alle, die von Rom aus über die gesamte Via Flaminia reisten, das Eingangstor zur römischen Stadt darstellte.

Vier Götterköpfe schmücken die Seiten des Bogens: Jupiter und Apoll an der Außenseite und Roma und Neptun an der Innenseite des Tors. Die Inschrift oben informiert uns darüber, dass er 27 v.Chr. auf Geheiß des Senats und des römischen Volkes errichtet wurde und feierte Octavian Augustus und seine Neuordnung und Wiederherstellung der wichtigsten Konsularstraßen Italiens, darunter die Via Flaminia.

 

Allen, die sich für die römische Geschichte begeistern, empfehlen wir, noch ein paar Kilometer weiter zu fahren, um eine vielleicht weniger bekannte, aber ebenso faszinierende Geschichte zu entdecken.

 

Weiter entlang der Via Flaminia in Richtung Riccione erreicht man den Meilenstein „Colonnella“(position), einen 2,68 m hohen Cippus aus lokalem Stein mit viereckigem Sockel und kegelstumpfförmigem Schaft. Er befindet sich nur wenige Meter von der Kirche S. Maria della „Colonnella“ entfernt und markierte die erste Meile Entfernung (ungefähr 1.480 m) vom Augustusbogen.

Nach einer Bergungsmaßnahme befindet sich der Meilenstein heute auf einem öffentlichen Parkplatz, wo bei Ausgrabungen die Route der Flaminia und ein Nekropolengebiet identifiziert werden konnten.

 

An diesem Punkt empfehlen wir Ihnen, auf der Flaminia weiterzufahren, wo sich in Miramare, in der Ortschaft „Il Terzo“ ein Straßenmeilenstein befindet, der die Entfernung von drei Meilen von Rimini markiert (position). Auch dieser Cippus ist aus lokalem Stein und zeigt einen kegelstumpfförmigen oberen Teil, der auf einem viereckigen Sockel ruht, der in der Antike vermutlich nicht sichtbar war, da er unter der Erde befestigt war.

Es ist nicht leicht, ihn zu finden und auszumachen.

Wer über die Staatsstraße fährt, findet ihn auf der linken Seite, wer aber für ein Foto anhalten möchte, dem empfehlen wir die Parallelroute mit einem kleinen Abstecher in die Via Stoccolma, und sie finden ihn auf der rechten Seite.

 

Auch Riccione bewahrt Überreste des antiken Roms. In der Ortschaft San Lorenzo, ebenfalls auf der Flaminia, befindet sich die Kirche San Lorenzo in Strada.

In ihrem Garten befinden sich einige Marmorblöcke und Säulentrommeln, die bei der Renovierung der Kirche selbst ans Licht kamen und auf ein monumentales Gebäude aus der Römerzeit, wahrscheinlich einen Tempel, hinweisen.

 

Die im Mittelalter über einem römischen Tempel errichtete Kirche war S. Lorenzo geweiht und bewahrte im „Nachnamen“ in Strata die Erinnerung an die enge Verbindung der Gegend mit der Via Flaminia.

 

Und ebenfalls auf der Via Flaminia finden wir die Brücke über den Rio Melo (position), einen Fluss, der von Monte Colombo aus ins Meer mündet.

Die Brücke befindet sich direkt an der Promenade des Rio Melo unterhalb der aktuellen Fahrbahn der Staatsstraße, und ist eines der ältesten historischen Zeugnisse in Riccione.

Tatsächlich überquerte die Via Flaminia den Rio Melo genau mit dieser Einbogenbrücke. Die römische Struktur besteht aus den zwei seitlichen Schultern aus Steinblöcken, auf denen im Mittelalter der heute sichtbare Teil des Ziegelmauerwerks errichtet wurde.

 

Als Abschluss der Reise empfehlen wir einen Besuch im Gebietsmuseum „Luigi Ghirotti“ ebenfalls in Riccione, wo unsere Reise die Ereignisse der langen römischen Siedlungsgeschichte dokumentiert, reich an Materialien aus den zahlreichen Bauernhöfen der Gegend und aus S. Lorenzo in Strada.

Hier finden wir Funde, die sowohl aus der Siedlung San Lorenzo in Strada stammen, wie Balsamgläser, Öllampen, Toilettenartikel und Münzen, als auch aus den in der Gegend verstreuten Villen und Produktionsstätten.