Saludecio, eine Reise durch die Geschichte und eine Kunstgalerie im Freien
Das in die üppige Natur des Conca-Tals eingebettete Saludecio hat noch immer seine mittelalterliche Struktur bewahrt und beeindruckt mit einem Gassenlabyrinth zwischen Mauern und seinen beiden monumentalen Zugangs- und Verteidigungstoren.
Die Reise beginnt hier an der Porta Marina, einem wunderschönen Turmbauwerk mit Spitzbogen, das in die Stadt führt. Dies ist das Haupteingangstor der Stadt, ein wunderschönes Bauwerk aus der Zeit von Sigismondo Pandolfo Malatesta, das zusammen mit den umliegenden Gebäuden eine Vorstellung davon vermittelt, wie die Stadtbefestigung ausgesehen haben muss; darüber steht das Wappen der Gemeinde
Saludecio aus dem 16. Jahrhundert.
Nach dem Durchschreiten der Porta Marina erreicht man die Piazza Santo Amato Ronconi, auf der die bedeutendsten Gebäude der Stadt stehen, wie die imposante Kirche San Biagio, die Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts auf den Ruinen der alten Pfarrkirche aus dem Jahr 1300.
Gegenüber der Kirche befindet sich das Rathaus in der alten Malatesta-Festung, wo in den ehemaligen Gefängnissen die Giuseppe Garibaldi gewidmete Ausstellung und das Museum des Risorgimento untergebracht sind. Die Ausstellung enthält einzigartige Exponate des Sammlers Michele Ottaviani, der Erinnerungsstücke aus der ganzen Welt gesammelt hat, womit sie zu einer der wichtigsten
Ausstellungen in Italien zählt.
Entlang der Via Roma offenbart Saludecio seine modernere Seele mit dem Anblick schöner Adelspaläste aus dem 16. und 19. Zunächst einmal der prächtige Palazzo Albini mit seinem Innenhof im Urbino-Stil, in dem General Giuseppe Garibaldi während seines Besuchs in der Romagna im Jahr
1859 eine Nacht verbrachte. Weiter geht es mit dem Palazzo, in dem die selige Elisabetta Renzi geboren wurde, dem Palazzo Magi, dem Palazzo Zandri, dem Palazzo Albini-Suali und dem Palazzo Albini-Elisei, den alten Residenzen der Adelsfamilien von Saludecio.
Die Reise durch die Geschichte geht weiter zum Stadtturm aus dem 14. Jahrhundert, der das Profil von Saludecio prägt und heute als Ort für Wechselausstellungen genutzt wird.
Man beachte den ursprünglichen Steinsockel und das Stadtwappen aus Sandstein. Hier befindet sich eine Risorgimento-Tafel zur Erinnerung an den 22. Juni 1822, als die Bürger von Saludecio die päpstliche Herrschaft für beendet erklärten.
Von großer künstlerischer Bedeutung ist das Museum des Saludecio und des Heiligen Amatus, eine Schatzkammer der Kunst, in der Einrichtungsgegenstände, Gewänder, liturgische Ornamente, Devotionalien und Votivgaben ausgestellt sind, die vom Kult des Heiligen zeugen.
Das Museum ist in drei Säle unterteilt, und im ersten befinden sich wichtige Altarstücke aus den zahlreichen Kirchen des Saludecio-Gebiets, die vor der durch die napoleonischen Beschlagnahmungen verursachten Diaspora gerettet wurden. Besonders hervorzuheben ist die Leinwand mit der Darstellung der Prozession des Allerheiligsten Sacraments (1628), ein Werk von Guido Cagnacci, dem wichtigsten Interpreten des 17. Jahrhunderts in Rimini. Ein weiteres Werk von ihm, die Ekstase des Heiligen Sixtus (1628), wird im Museum aufbewahrt.
Gegenüber der Porta Marina, die zwar befestigt, aber weniger imposant ist, liegt die Porta Montanara, die zur Verteidigung der Stadt errichtet wurde. Das Tor, ebenfalls mittelalterlichen Ursprungs, ist kleiner, kahl und schmal und diente der Verteidigung gegen die Ankunft von Feinden.
Und schließlich sind es die 51 Wandmalereien, die die Stadt Saludecio einzigartig und unvergesslich machen. Sie werden das ganze Jahr über von Tausenden von Menschen besucht, die sich von den Motiven, Farben und Symbolen verzaubern lassen.
Saludecio ist Mitglied des nationalen Verbands ASSIPAD und wird als „Stadt der Wandmalereien“ bezeichnet. Alle Wandgemälde sind vom 19. Jahrhundert inspiriert, in dem Saludecio seine wichtigste historische Periode erlebte, und stellen sich heute als ein farbenfrohes und originelles Freilichtmuseum dar, das sich durch die Gassen und kleinen Plätze des historischen Zentrums schlängelt. Aufgrund dieser wertvollen Eigenschaften ist Saludecio heute eines der führenden Mitglieder von AssIPaD (Associazione Italiana Paesi Dipinti, Italienischer Verband der bemalten Ortschaften) und Res Tipica.