Von Cattolica bis zu den Onferno-Höhlen: eine Tour zur Erkundung des Meeres und der in den Tiefen der Erde verborgenen Geheimnisse

In einer natürlichen Bucht, am Fuß des Monte San Bartolo, liegt ein Ort mit alter Seefahrertradition, das im Jahr 127 gegründet wurde: Es handelt sich um Cattolica, auch bekannt als die Königin der Adria.

Unsere Reise beginnt genau hier, am Tor zur Romagna, wo Sie Lächeln, Aktivitäten für die ganze Familie und Zeugnisse einer langen Geschichte des Meeres finden werden.

Denn das Meer ist in Cattolica alles: es ist Tradition, Leben, Identität. Man kann es im Hafenbecken spüren, das stets voller Muschel-, Miesmuschel- und Fischerboote ist, in der Melodie, die an regnerischen und windigen Tagen vom Kanalhafen aufsteigt, an seinem Strand, der im Sommer überfüllt und im Winter romantisch ist.

Um die Geschichte von Cattolica und von seinem Meer zu vertiefen, empfehlen wir Ihnen einen Besuch im Museo della Regina, das in zwei Abteilungen unterteilt ist. 
Die erste ist der Stadtgeschichte gewidmet, von der Bronzezeit bis zur Renaissance, und erzählt von den Ursprüngen dieser Fischerstadt. 
Die zweite ist der Seefahrt gewidmet, von der Entstehung des Hafens über die charakteristischsten Boote bis hin zu den alten Berufen.

Die Geschichte von Cattolica setzt sich auf der erhöhten Promenade im neuen Hafenbecken fort, die sich von der Piazzetta del Tramonto bis zur Lanterna Verde erstreckt, eine Geschichte in Schwarz-Weiß, eingebettet in das Ocker und Rostrot der Luggersegel.

 

Vielleicht weiß nicht jeder, dass der Hafen hier ein Ökomuseum unter freiem Himmel ist. Seine Dauerausstellung besteht aus zweiunddreißig großen Tafeln, die die Geschichte des Lebens und seiner Entwicklung von 1900 bis in die späten 1950er Jahre, von der Fischerei und seinen unermüdlichen Fischern erzählen. Die eindrucksvollen Fotografien, die alten Berufe und die Gesichter der Einwohner, die in den Aufnahmen beschrieben werden, in Verbindung mit dem Blick auf den Segelhafen, vermitteln einzigartige Emotionen.

Wenn man in Cattolica vom Meer spricht, spricht man auch von seinen Produkten und insbesondere von zwei Köstlichkeiten: den Venus- und den Miesmuscheln.

Im hiesigen Dialekt wird die Venusmuschel von Cattolica liebevoll „poveraccia“ (dt. Armselige) – la Puracia – genannt, denn vor nicht allzu langer Zeit wurde dieses sympathische Weichtier hauptsächlich von Frauen am Ufer während der Ebbe oder nach Unwettern gesammelt und ermöglichte mit wenig Geld die Ernährung aller Familien. Aus diesem Grund galt sie als die Nahrung der Armen.
Im Gegensatz zu den Teppichmuscheln, die fleischiger und fester sind, ist die Gemeine Venusmuschel, die für diese Gegend typisch ist, kleiner, aber reicher an Aroma und mit unverwechselbarem Geschmack.

Cattolica ist auch der Sitz einer der größten Miesmuschelzuchten der Region Emilia Romagna, die etwa 2 Seemeilen vor der Küste liegt.  Diese teilweise schwimmende Anlage mit Reihenzucht hat in den letzten dreißig Jahren erheblich zur Steigerung der Muschelproduktion beigetragen.

Jedes Jahr werden in diesen Gewässern, die als hochwertig (Klasse A) eingestuft werden, ungefähr 3000 Tonnen Miesmuscheln gefischt, die danach auf den Marktständen oder auf den Tellern der Restaurant der gesamten Region landen.

 

Nachdem wir das Meer erlebt und erkundet haben, begeben wir uns nun in das Landesinnere. Wir fahren die Straße durch das Conca-Tal hinauf und hinter S. Giovanni in Marignano und Morciano di Romagna, fahren wir weiter nach  Gemmano zu den Onferno-Höhlen.

 

Onferno ist eine kleine und charmante Ortschaft auf den Hügeln des Conca-Tals und der Überlieferung nach hat sich Dante von diesen Höhlen zu seinem „Inferno“ inspirieren lassen.
Die Onferno-Höhlen und das Naturreservat sind eine einzigartige Reise in das Herz der Natur und der Geschichte. Es handelt sich um einen verwunschenen Winkel, ein unumgängliches Ziel für alle, die die natürlichen und kulturellen Schönheiten des Gebiets erkunden möchten.
Seit 2023 gibt es einen Grund mehr, diese Orte zu besuchen. Die Onferno-Höhlen wurden aufgrund ihrer einzigartigen und weltweit repräsentativen Merkmale offiziell als Unesco-Welterbe anerkannt.

Der Abstieg über die Stufen im Wald ist ein unglaubliches Erlebnis aus Licht und Schatten, großen und kleinen Räumen, Wasserbächen und viel Stille.

Unter der Führung erfahrener Höhlenforscher, erkunden die Besucher bezaubernde Hallen und geheimnisvolle Gänge, darunter auch der herrliche Quarina-Saal mit seinen riesigen kegelförmigen Gipsauswüchsen an der Decke, die zu den größten in Europa zählen.

Dieser Saal ist im Sommer auch die Kinderstube für Tausende von Fledermäusen (daher kann er nur im Winter und zu bestimmten Zeiten besichtigt werden), die die wahren Hausherren sind: es gibt mehr als sechstausend von ihnen, die zu mindestens 6 verschiedenen Arten gehören.

 

Die Besichtigungen sind immer geführt und jede Jahreszeit hat ihre eigenen Besonderheiten und Charakteristika. Empfehlenswert ist bequeme Kleidung und vor allem eine leichte, wasserdichte Jacke auch im Sommer, da die Temperatur in den Höhlen ganzjährig bei ungefähr 12°C liegt.

 

Unsere Reise durch die Schönheiten des Meeres und die verborgenen Geheimnisse in den Tiefen der Erde endet hier, um in unseren Erinnerungen und Erfahrungen weiterzuleben.