Die heiligen Stätten des Heiligen Franziskus
Ein Rundgang zu den Orten in der Romagna, die vom Heiligen Franziskus berührt wurden, an denen er sich aufhielt, wo er vorbeikam und wo er auch einige Wunder vollbrachte: Orte von großer Anziehungskraft, die sich für die Meditation eignen und die sich fast immer in landschaftlich schöner Lage und in einer Abgeschiedenheit befinden, die das Gebet und den Kontakt mit der Natur begünstigt.
Der Ausgangspunkt liegt etwas außerhalb von Rimini, auf dem Hügel von Covignano, wo sich das Franziskanerheiligtum Santa Maria delle Grazie befindet, das im 14. Jahrhundert inmitten der Wälder, die damals den Hügel überzogen, errichtet wurde. Man kann ihn bequem mit dem Auto erreichen, aber es ist ratsam, die Via Crucis zu nehmen, die von Via Covignano zum Kirchhof führt, wo man ein herrliches Panorama über die Stadt und das Meer genießen kann. An diesem Ort wurde 1290 eine primitive Kapelle errichtet, wo der Überlieferung zufolge vier Jahre zuvor ein Hirtenjunge ein Bild der Jungfrau Maria in einen Baumstamm geschnitzt hatte, das von Engeln vervollständigt wurde, die herbei eilten, um der Unerfahrenheit des improvisierten Bildhauers abzuhelfen.
Geht man weiter In Richtung des historischen Zentrums von Rimini, stößt man auf die Wallfahrtskirche des Heiligen Antonius von Padua. Es handelt sich um die Kirche der Minimen des Heiligen Franziskus von Paola oder der Pauliten, die auf den Resten der früheren Barockkirche wieder aufgebaut wurde. Besonders sehenswert sind die Fresken im Inneren der Kirche, die einige der bekanntesten Wunder von Rimini darstellen, wie das des heiligen Antonius von Padua und das Wunder des heiligen Franziskus von Paola, der die Meerenge von Messina auf seinem Mantel überquerte.
Die dritte Etappe führt uns in das Tal am Fuße von San Leo, in die Ortschaft Sant'Igne, wo sich ein kleines Kloster in einem abgelegenen und schönen Ort befindet, inmitten einer grünen Landschaft und leicht gewellten Wiesen. Das Kloster ist um einen bescheidenen Kreuzgang herum gebaut, der vom Glockenturm der benachbarten, der Muttergottes geweihten Kirche dominiert wird. Diese 1244 geweihte Kirche ist einschiffig mit einem kurzen Querschiff, in dessen rechtem Teil ein Stück des Stammes einer Ulme erhalten ist, unter der Franziskus gepredigt haben soll.
Weiter geht es nach Sant'Agata Feltria, wo sich das Frauenkloster Santa Maria Maddalena der Armen Schwestern der heiligen Klara, der Klarissen, befindet. Das Gebäude stammt aus den Jahren 1200-1300, mit einer angrenzenden romanischen Kirche aus den Jahren 1100-1200, die der Heiligen Maria Magdalena gewidmet ist. Die Klarissen residieren dort seit 1561, als ein Erdrutsch das Dorf S. Agata zerstörte, und fanden später in einem von den Markgrafen Fregoso gestifteten Gebäude Unterkunft.
Auf dem Hügel von Santarcangelo di Romagna liegt das Kloster der Kapuzinerpatres aus dem 17. Jahrhundert mit der angrenzenden Kirche Santa Maria Immacolata, die 1856 auf einem Gebäude aus dem Jahr 1654 wieder aufgebaut wurde. Das Kloster wurde auf Anordnung der napoleonischen Regierung aufgehoben, später jedoch vom Grafen Antonio Baldini gekauft, der die alte Kirche abriss, die 1852 wieder aufgebaut wurde, als die Kapuziner das Kloster wieder in Besitz nahmen.
Die letzte Etappe führt uns nach Verucchio, wo wir das Kloster Santa Croce, das älteste franziskanische Gebäude der Romagna, bewundern können. Dieses Gebäude steht an der Stelle, an der der heilige Franziskus von Assisi der Überlieferung nach seinen Wanderstab pflanzte, um den später Wurzeln und Blätter wuchsen. Eine riesige Zypresse, die mehr als sieben Jahrhunderte alt ist, wuchs aus ihm heraus und ist noch immer im Kreuzgang zu sehen.