Für die antiken Römische Strassen Route via Aretina: von Rimini nach Secchiano
Es gibt Straßen, die nicht nur dazu dienen, anzukommen. Sie dienen dazu, sich zu erinnern.
Die Via Aretina ist eine davon: eine uralte Achse, die von Rimini ins Marecchia-Tal führt und dem Wasser, den Hügeln und der Zeit folgt.
Diese Route begleitet den Reisenden auf einigen wichtigen Etappen, die man langsam erleben sollte und die Raum lassen, um innezuhalten, zu schauen und zuzuhören.
Dauer: 1 Tag
Km: 67
Verkehrsmittel: Auto
Erster Halt Porta Montanara, die Reise beginnt, wo die Stadt endet
Am Ende der Via Garibaldi öffnet sich die Porta Montanara wie eine Schwelle in die Vergangenheit. Einst waren es zwei Bögen, die den Ausgang zum Hügel markierten; heute ist nur noch einer übrig, der stumme Zeuge eines alten Verkehrs von Händlern, Soldaten und Pilgern.
Das Tor stammt aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und war Teil eines gegliederten Verteidigungssystems. Es war der Ausgangspunkt der Straße, die entlang des Marecchia-Flusses in Richtung Apennin und bis nach Arezzo führte. Unter den Füßen des Besuchers liegt eines der ältesten Kapitel der Stadt: Riminis erste römische Nekropole, deren Funde heute im Stadtmuseum aufbewahrt werden.
Zweiter Halt Der Hügel von Covignano, Wasser und das Heilige
Wenn du die Stadt verlässt, steigt die Straße sanft zum Hügel von Covignano an, einem Ort, der seit der frühen Eisenzeit bewohnt und verehrt wird.
Hier entspringt das Wasser aus der Erde und galt schon immer als etwas Besonderes. Die Quellen, die noch heute die Galvanina-Quelle speisen, galten wahrscheinlich als heilig, vielleicht sogar als heilend.
Auf der Spitze des Hügels beherrscht die Pieve di San Lorenzo in Monte die Landschaft. Ihre Steine erzählen von jahrhundertelangen Schichtungen: Glaube, Gemeinschaft, Passagen. Die kürzlich erfolgte Restaurierung der Fassade gibt den Besuchern einen Ort zurück, der den Einwohnern von Rimini lieb und teuer ist.
Dritter Halt Verucchio - Archäologisches Museum von Villanovan, vor den Römern
Wenn man das Marecchia-Tal entlang fährt, erreicht man Verucchio, lange bevor Rom seine Ordnung durchsetzte.
Hier entführt das städtische archäologische Museum den Besucher tief in die frühe Eisenzeit (9. bis 7. Jahrhundert v. Chr.), als Verucchio ein strategisches Machtzentrum zwischen der Adria und dem Tyrrhenischen Meer war.
Die Ausstattungen der villanovischen Nekropolen - Waffen, Gold- und Bernsteinschmuck, Wagenelemente, außergewöhnliche Holzmöbel - erzählen von einer komplexen, raffinierten Gesellschaft, die bereits voll in die großen mediterranen Handelsnetze eingebunden war.
Wenn du das Museum besuchst, bevor du das Dorf betrittst, ändert sich deine Sichtweise: Verucchio erscheint nicht mehr als einfaches, auf einem Hügel gelegenes Dorf, sondern als ein Ort der Kontrolle, des Durchgangs und der Vision.
Vierter Halt Novafeltria, der Tal-Knotenpunkt
Die Straße folgt dem Fluss, durchquert den Talboden und erreicht Novafeltria.
Kurz vor Secchiano begrüßt die Pieve di Santa Maria in Vico den Reisenden mit einem in Stein gemeißelten Geheimnis. Zahlreiche römische Inschriften - sakrale und Grabinschriften - wurden hier gefunden, was auf eine wichtige religiöse Stätte und höchstwahrscheinlich auch auf eine Poststation entlang der Via Arretina hindeutet.
Ein strategischer Kreuzungspunkt in der Nähe des Flusses, an dem Pilger, Händler und Soldaten Halt machten, bevor sie ihre Reise in das Innere der Halbinsel fortsetzten.
Es ist der ideale Ort, um die Reise zu beenden. Nicht mit einer Antwort, sondern mit der Erkenntnis: Die Straßen verschwinden nicht, sie verändern ihre Gestalt. Und sie erzählen weiter.
Ratschläge von einem echten Profi
Gönne dir ein langsames Tempo
Diese Route ist perfekt, um sie ohne Eile zu erleben. Plane ein paar Stopps pro Tag ein und nutze die Cafés, Plätze und Aussichtspunkte entlang des Weges: Ein zusätzlicher Halt macht die Reise noch angenehmer und ermöglicht es dir, die Orte wirklich zu genießen.
Beginne mit kulturellen Besuchen
Wenn möglich, besuche Museen und Pfarrkirchen, bevor du die Dörfer erkundest. In Verucchio zum Beispiel hilft das archäologische Museum dabei, die Gegend besser zu verstehen und macht den Spaziergang durch das historische Zentrum noch interessanter.
Folge dem Fluss und genieße die Landschaft
Die Straße, die dem Marecchia folgt, bietet grüne Aussichten, frische Luft und Abschnitte, die sich ideal für einen Spaziergang oder einen Fotostopp eignen. Bleib mit deinem Auto oder Fahrrad so nah wie möglich am Fluss: Die Fahrt wird zum Teil des Erlebnisses, nicht nur zum Mittel der Anreise.