Marecchia Tal

Dieses langgestreckte Tal wurde durch die Marecchia geformt. Dieser Fluss entspringt auf dem Berg Zucca in den apuanischen Alpen der Toskana, und fließt dann bis zur Mündung im Stadtgebiet Rimini.

Das Tal bietet viele attraktive Ausblicke, harmonisch und doch kontrastreich, eine Mischung aus grünen Hügeln und landwirtschaftlichen Flächen, aus denen unvermittelt schroffe Kalkformationen herausragen, die von den Malatestas als Standort für ihre Burgen zur Sicherung ihrer Ländereien gewählt wurden.

Von diesen Punkten aus hat man in alle Richtungen einen eindrucksvollen Blick, ob nun auf die Berge oder über das Meer.

Die Rimini am nächsten gelegene Stadt ist Santarcangelo di Romagna, die über ein sorgfältig bewahrtes historisches Zentrum voller alter Palazzi, Kopfsteinpflasterstraßen und typischer Plätze verfügt.
Eine Burg der Malatestafamilie überragt den Ortskern. Es gibt hier viele Restaurants und Tavernen, in denen man echte romagnolische Küche genießen kann. Traditionsbewußt, aber modern - nach diesem Motto ist die Stadt auch Austragungsort eines Open-Air- Theaterfestivals jedes Jahr im Juli sowie des St. Martinsfestes im November. Beide Veranstaltungen sind einen Besuch wert.
Die kleine Kommune Poggio Torriana liegt auf drei sanften Hängen, auf denen noch viele Palazzi und Villen stehen, die einst den örtlichen Granden gehörten. Sie finden hier auch ausgesprochen faszinierende Wassermühlen.

Coppia nella Natura
Valmarecchia, Novafeltria (RN)

Verucchio, hoch oben auf einem aufragenden Felsen erbaut, ist kilometerweit sichtbar. Sein Anspruch auf den Titel der „Wiege der Malatestas“ wird jedoch von Pennabilli angefochten. Spuren der grandiosen Vergangenheit sind überall zu finden, insbesondere im historischen Zentrum mit seinen herrschaftlichen Anwesen und alten Kirchen.
Das Städtchen wird von seiner Burg dominiert, auf der jedes Jahr interessante Ausstellungen, Messen und Theateraufführungen stattfinden. Zeugnisse einer großen Vergangenheit finden sich im Archäologischen Park und im Villanovian-Museum, in dem besonders ein wunderbar erhaltener etruskischer Thron zu bestaunen ist.

Der ursprünglichen Name von Torriana war Scorticata (heute noch die Bezeichnung für ein traditionelles Festival mit lokalem Wein und Speisen), was soviel wie „herausgekratzt“ heißt: ein guter Name für diese kleine Dorf, das aus dem nackten Gestein geformt zu sein scheint. Die Malatestas bauten hier eine Burg zur Sicherung der „Via Maior“, der alten Straße, die durch das Marecchia-Tal bis in die Toskana führt.
Das kleine Dorf Montebello ist ein historisches Juwel, um dessen Schloss sich viele Legenden ranken.

Von hier aus sind es nur wenige Kilometer bis zum Alto Valmarecchia (dem oberen Talende), dem Herz des alten Gebietes von Montefeltro. An diesem Ort fühlten sich viele bekannte große Geister zu Hause, von Dante bis zum Hl. Franziskus, von Cagliostro bis Ezra Pound.

Das obere Marecchia-Tal wird von Besuchern wegen seiner unberührten Natur, dem unvergleichlichen Panorama, der historischen Denkmäler und der berühmten regionalen Speisen geschätzt.
Letztere sind inzwischen weltweit bekannt. Der erste Ort nach Verucchio ist Torriana, von dem aus die Reisenden nach San Leo gelangen, dem Zugang in das Gebiet der Montefreltros. Seine Burg, auf einem massiven Felsvorsprung erbaut, ragt hoch in die Wolken auf - sie sitzt sozusagen wie ein Löwe wachsam auf dem Berg. Das historische Zentrum ist unversehrt erhalten und verfügt über eine romanische Kirche neben dem Dom und dem Palazzo Medici. Hier findet sich auch die düstere Burg, in deren Kerkern Cagliostro schmachtete. Im Sommer findet heute ein Festival zu Ehren des berühmten Alchimisten statt.

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Novafeltria ist eine dynamische kleine Wirtschafts- und Industriestadt inmitten des Marecchia- Tals. Dennoch kommt auch hier das Historische und Künstlerische zu seinem Recht: es finden sich hier mehrere romanische Gemeindekirchen aus dem 11. Jahrhundert. Talamello ist wegen seiner Kastanien und des Ambra berühmt, einer Art Höhlenkäse, für den jeden Herbst ein besonderes Festival abgehalten wird. In der örtlichen Kirche befindet sich unter anderem das „Crocifisso Miracoloso“ (wundertätige Kruzifix) von Talamello, erschaffen von Schülern Giottos

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Valmarecchia | Saiano
Montecopiolo, percorso bidoversità

In Maiolo indessen spielt die Landwirtschaft die Hauptrolle.
Diese kleinste Kommune im Tal war früher insbesondere für ihre Brotsorten bekannt, und so findet noch heute jeweils im Juni ein Brotfestival statt. Pennabilli liegt im oberen Marecchia- Tal und zu etwa einem Drittel auf dem Gebiet des Naturparks Sasso Simone und Simoncello. Tonino Guerra, Dichter und Schriftsteller, lebt hier und hat eine Art Freiluftmuseum um die historischen und künstlerischen Überbleibsel zweier alter Residenzen angelegt, eine in Billi, oben auf den Klippen, und die andere in Penna auf dem sogenannten Roccione (Großen Felsen).

 

„An den beiden Ausgängen des Dorfes Villagrande befinden sich die Ruinen zweier Burgen: die bedeutende und hauptsächliche Burg von Montecopiolo und die kleine Burg von Monte Acuto (heute Monte San Marco).
Die Burg von Montecopiolo mit ihren mächtigen Ruinen, die von grünen Nadelbäumen umgeben sind, bietet noch immer wichtige Daten für die archäologische Forschung und eine herrliche Aussicht.  Auf dem Gemeindegebiet befinden sich auch die Ruinen der kleinen Burg von Monte Boaggine.“

 

Weiter flußaufwärts gelangt man nach Casteldelci, einem Ort ohne die geringste Industrieansiedelung. Hier ist der Verschmutzungsgrad 0 Prozent, und die umliegende Landschaft ist völlig unberührt. Sant’Agata Feltria mit seiner monumentalen Burg ist der letzte Ort im Tal, der noch auf Rimineser Gebiet liegt. Abgesehen von der fantastischen Landschaft ist dieser Ort auch für seine preisgekrönten weißen Trüffel berühmt. Für dieses ausgezeichnete Produkt findet sogar im Oktober jeweils ein landesweites Festival statt.

Valmarecchia | Panorama